„Prey“, aus dem Hause Arkane Studios, ist ein Ego-Shooter, welches die Vorteile eines Rollenspieles vereint. Als Neuausrichtung des Franchise hat es mit der Story des ersten „Prey“ (aus dem Jahre 2006) oder dem eingestellten Nachfolger nichts gemeinsam. Der Titel wurde auf der E3 2016 erstmalig mit einem Live-Action-Trailer angekündigt und am 5. Mai 2017 fand der Release statt. Nun verraten wir euch was wir von dem Spiel halten und ob wir es euch empfehlen können.
Story
Als Protagonist/-in Morgan Yu ist man Teil eines Forschungsteams auf Talos I, welches mehr über die neu entdeckten, feindlichen Aliens, den Typhon, herausfinden will. „Prey“ spielt zwar in der Zukunft, hat aber einen anderen geschichtlichen Hintergrund. So überlebte beispielsweise John F. Kennedy den Anschlag im Jahr 1963 und hat viele Gelder in die Entwicklung der Raumfahrt gesteckt. Da so das Raumfahrtprogramm erst richtig aufblühen konnte, wurden auch schnell die Typhon auf die Menschen aufmerksam und griffen daraufhin die Erde an.
Um die Typhon erfolgreich bekämpfen zu können, knüpften die Vereinigten Staaten von Amerika mit der UdSSR ein Bündnis und konzentrierten sich auf die Erforschung der Typhon. Nach einem Zwischenfall mit den feindlichen Aliens, wurde die komplette Station stillgelegt und das Projekt abgebrochen. Erst einige Jahre später, als Fortschritte in der Neurowissenschaft es ermöglichten die Typhon zu kontrollieren, erwarb die Firma „TranStar Corporation“ die Station und setzte ihre Forschungsarbeiten fort. Sie entwickelte sogenannte Neuromods, welche mit der Veränderung des menschlichen Gehirns erweiterte Fähigkeiten ermöglichen.
Obwohl die Neuromods einen großen Fortschritt bedeuten, haben sie ihren Preis. Beim Aktivieren eines Neuromods wird ein Marker eingeschaltet, welcher bei Entfernung alle Erinnerungen seit der Aktivierung löscht. Die Story des Spiels wird nicht, wie bei vielen anderen Games, in einer Kurzgeschichte vorher zusammengefasst. Der Spieler wird direkt in das Geschehen hineingeworfen. Anhand von sammelbaren Notizen, E-Mails und Audio-Diaries setzt man Stück für Stück die Story zusammen.
Gameplay
„Prey“ lässt sich wie ein Rollenspiel aus dem Hause Bethesda spielen, nur mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass selbst eine Kaffeetasse einen umbringen kann. Neben den normalen Typhon wie den Mimics oder den Phantomen gibt es noch einige andere zu entdecken (abhängig von der Spielweise).
Mit einer Gloo-Kanone, welche einen Strahl schnell aushärtenden Schaums abfeuert, ist es möglich, Gegner bewegungsunfähig zu machen, um ihnen damit ausweichen zu können. Neben der Gloo-Kanone gibt es noch einige andere coole Waffen, aber da möchte ich euch jetzt nicht zu viel verraten.
Desweiteren kommen im Verlauf des Spiels noch andere Fähigkeiten hinzu, die auf den Forschungsergebnissen über die Thypon basieren. So ist es unter anderem möglich, sich wie ein Mimic in einen Gegenstand in seiner Nähe zu verwandeln. Das ist aber nur machbar, wenn man seine eigene DNA mit der eines Thypon verschmolzen hat (mit Neuromods). Ob das auch auf andere Dinge Auswirkungen haben wird? Lasst euch überraschen!
Technik
Das wirklich faszinierende an „Prey“ ist das sogenannte „Looking Glass“. Es ersetzt im Spiel Fernseher und Monitore für Videoaufnahmen, indem sich eine Matrix direkt vor einem bildet. Es kann trotzt 2D-Fläche ein 3D-Video wiedergeben. Dadurch besteht die Möglichkeit aus einem anderen Blickwinkel mehr hinter einem Video zu erkennen.
In diesem Bild habe ich für Testzwecke die Scheibe des Looking Glass zerschossen, um zu sehen was passiert. Man erkennt jetzt dahinter nur noch die Wand und an den Seiten das Video…
..hinter dem zerschossenen Stück kann man aber nun aus einem anderen Blickwinkel nach wie vor das Video sehen. Im Spiel gibt es noch weitere gut umgesetzte Mechaniken. So kann man beispielsweise die Gloo-Kanone zum Bauen von Brücken, Treppen und Ähnlichem verwenden, wenn die passenden Flächen dafür vorhanden sind. Aber ohne Licht auch kein Schatten. Als kleines Manko ist mir zum Beispiel aufgefallen, dass die Spiegel im Spiel nicht reflektieren. Aber das tut dem Ganzen trotzdem keinen Abbruch.
Hier sieht man eine Spiegelung in einer Scheibe von Gegenständen, die eigentlich so gar nicht zu sehen wäre, weil dazwischen noch ein Hindernis wie eine kleine Mauer oder eine Kiste steht.
Aber das sind nur Kleinigkeiten die man leicht übersehen kann, wenn man das große Ganze im Blick behält.
Umfang
Neben den ganzen sammelbaren Gegenständen, wie den E-Mails oder den Neuromods, gibt es noch vieles mehr zu entdecken, um dem Spiel „Prey“ die nötige Spannung zu geben. Dadurch, dass man zum Freischalten von Fähigkeiten Forschungen benötigt, kann man viele Thyphon erst im Laufe des Spiels erforschen. Des Weiteren hat man die Aufgabe die vermissten Besatzungsmitglieder zu suchen. Ob diese allerdings noch am leben sind oder nicht ist dabei schleierhaft, da nicht immer alle hinterlegten Daten im System korrekt sind. Also lasst euch von dem überraschen, was noch auf euch zukommt.
Alles in allem sollte die Spielzeit der Story nicht mehr als 20 bis 25 Stunden betragen, solange man nicht alles looted und jeden Mülleimer im Spiel durchwühlt.
Getestet: Playstation 4 Pro (Review Muster)