Arc System Works ist für stilistische und komplexe Kampfspiele bekannt. Das Studio ist ein Veteran im Kampf-Genre, so sind Serien wie BlazBlue und Guilty Gear schon jahrelang bekannt und beliebt. Doch keiner hatte ein Spiel in Kooperation mit Bandai Namco und Shonen erwartet. Auf der E3 hat Arc System Works mit Dragon Ball FighterZ für großes Aufsehen gesorgt, zahlreiche Preise gewonnen und unzählige von positiv gestimmten Leuten überzeugt. Alles war da, um ein atemberaubendes und fesselndes Kampfspiel herauszubringen, doch war Arc System Works erfolgreich?
Für diese Review wurde die PlayStation 4 Version gespielt.
Kämpfe so rasant und dynamisch wie im Anime
Arc System Works setzt bei Dragon Ball FighterZ auf ein dynamisches Kampfsystem. Kenner von Kampfspielen werden sich hier mit größter Leichtigkeit zurechtfinden. Wie üblich bei vielen Spielen im Genre gibt es leichte, mittlere und starke Attacken. Jedoch ist jeder Typ anders, leichte Attacken können zum Beispiel in eine Auto-Kombo führen. Auto-Kombos sind nicht lang und fühlen sich auch nicht unfair an, Arc System Work bietet hier eine kleine Stütze für Neulinge des Genres.
Mittlere Attacken können euren Gegner schnell zu Boden schlagen. Die starken Attacken hingegen können euren Feind in die Luft befördern, von dort aus könnt ihr euch mit einigen Kombos austoben. Zusätzlich gibt es dann noch Spezial-Attacken, meistens sind es Projektile. Die Geschwindigkeit variiert bei den verschiedenen Charakteren. Natürlich gibt es aber auch Tastenkombinationen um fortgeschrittenere Angriffe auszuführen. Bei Dragon Ball FighterZ sind sie aber viel anfängerfreundlicher gestaltet als bei anderen populären Serien.
So muss man für ein starkes Kamehameha nur den Stick nach hinten drehen und den X-Knopf drücken.
Über den Verlauf eines Kampfes baut ihr eure KI-Anzeige auf, alternativ kann man sie im Geschehen aufladen, sollte euer Gegner nicht aufpassen könnte es sogar funktionieren. Das Maximum der Anzeige liegt bei sieben. Um spezial und super Attacken zu verwenden braucht ihr ein gutes Stück der Anzeige. Der Level 1 Super verschwendet nur einen Balken eurer Anzeige, der Level 3 Super hingegen benutzt drei Balken. Außerdem könnt ihr jeweils einen Balken für einen Teleport hinter euren Gegner benutzen, ein einziger Teleport kann das gesamte Auskommen einer Schlacht auf den Kopf stellen. Mit der rechten Schultertaste könnt ihr euren Gegner verfolgen, wie auch bei anderen Attacken, ist diese eine Grundlage für Kombos. Zu guter Letzt gibt es noch eure Partner. Sollte es für euch in einem Kampf brenzlig werden, könnt ihr einfach zu einem eurer Partner wechseln. Dazu könnt ihr diese beschwören, um euch mit einer charakteristischen Attacke auszuhelfen. Jeder, ob Experte oder Anfänger, sollte das Kampfsystem nach ein paar Kämpfen beherrschen können. Jedoch besteht noch eine gewisse Komplexität, das Potenzial für Kombos ist nahezu grenzenlos.
Für Anfänger gibt es eine Handvoll von Tutorials, es gab für mich bisher kein Prügelspiel welches alles so präzise und gut erklärt hat wie Dragon Ball FighterZ.
Eine Vielzahl an einzigartigen Charakteren
Dragon Ball FighterZ bietet mit 24 Charakteren eine solide Auswahl. Jeder Teil der lange laufenden Anime Serie ist hier vertreten, Fans von Dragon Ball Z können zum Beispiel mit Goku, Vegeta und co. kämpfen, während Fans des derzeitigen Dragon Ball Super mit Goku Black, Beerus und den blauen Saiyajin Formen von Goku und Vegeta spielen können. Fans des Animes könnten wegen
der Anzahl der Charaktere erstmal abgeschreckt sein, bisherige Spiele wie Dragon Ball Xenoverse 1 & 2 boten das Doppelte an Charakteren. Arc System Works hat dennoch Liebe in diese Charaktere gesteckt, jeder spielt, sieht und fühlt sich komplett einzigartig an. In Zukunft sollen in Form von DLCs acht zusätzliche Charaktere kommen, somit würde es insgesamt 32 Charaktere geben.
Die Invasion der Klone
Die Kampagne von Dragon Ball FighterZ ist für ein Kampfspiel überraschend lang. Mit einer Länge von 8-10 Stunden und zusätzlichen Aufgaben ist es eine der längsten Kampagnen in Kampfspielen überhaupt. Sie ist in drei Szenarien unterteilt, jede fängt mit der mysteriösen Invasion von Klonen ikonischer Dragon Ball Charaktere an. In der Superkrieger-Story werdet ihr mit Son-Goku verbunden. Wegen einer merkwürdigen Aura können die Helden ihre Kräfte nicht benutzen, es sei denn sie sind mit einer Seele verbunden, in diesem Falle mit unserer. In den anderen Szenarios spielt man in der Rolle der zahlreichen Bösewichte wie Freeza, Cell und der Ginyu Force und in der, der Red Ribbon Armee.
Bis auf das letzte Szenario findet sich die gleiche Struktur mit ein paar kleinen Änderungen wieder. Dragon Ball Fans werden dennoch ihren Spaß haben, hier wurde eine interessante Kampagne hinterlegt, die hin und wieder kleine Anspielungen zu Running Gags des Animes macht. Jedes Szenario besteht aus 9 Kapiteln, zwischen den einzelnen Kapiteln werdet ihr auf eine Karte geworfen. Die Karten sind das eigentliche Geschehen, je nach Kapitel ändert sich ihre Größe. Auf diesen Karten gibt es immer einen Bosskampf, absolviert ihn um ins nächste Kapitel zu kommen. Doch überall warten Klone auf euch, diese müsst ihr natürlich besiegen, um fortzuschreiten. Leider wurde das Gameplay jeder Story schnell öde, die Kämpfe bieten gar keine Herausforderung. Mit ständigen Auto-Kombos könnt ihr die Kämpfe ohne jegliche Anstrengung gewinnen. Selbst die Endkämpfe der Szenarios sind extrem einfach. Schon nach dem ersten Szenario hat es sich lästig angefühlt und nach mehreren Stunden wurde meine Einstellung nicht positiver. Ich war glücklich als ich mit der Kampagne fertig war, sie wurde viel zu sehr in die Länge gestreckt. Die Zwischensequenzen nach den Bosskämpfen haben mir allerdings oft die schreckliche Kampagne versüßt, mit einem so ansehnlichen Artstyle kann man nichts falsch machen.
Der klassische Arcade-Modus
Solltet ihr nach der Kampagne noch Lust auf eine Einzelspieler-Erfahrung haben, könnt ihr euch den Arcade-Modus anschauen. Leider ist er nicht allzu ausgefaltet, hier kämpf ihr in ein paar Runden lediglich gegen andere Gegner. Allerdings stellen die Gegner hier eine größere Herausforderung als die Klone in der Kampagne. Arc System Works hätte hier viel mehr machen können, aber als kleiner Modus am Rande ist er vollkommen in Ordnung.
Kämpfe gegen Spieler aus der ganzen Welt!
Der Online-Modus ist für heutige Standards passabel. Bei Dragon Ball FighterZ wurde ein Guilty Gear-ähnlicher Netcode verwendet. Die Kämpfe verlaufen meistens flüssig und die Attacken kommen nur manchmal leicht verzögert raus. Selten musste ich gegen Spieler mit einer 24-Bild Verzögerung kämpfen. Es passiert zwar selten, dennoch können solche Situationen vorkommen.
Die Wartezeit zwischen Kämpfen ist gering, innerhalb von einer Minute solltet ihr einen Gegner finden, egal ob in bewerteten oder unbewerteten Kämpfen.