Gears of War 4 ist mittlerweile der fünfte Titel der Gears Reihe. Nachdem die ersten vier Teile von Epic Games entwickelt wurden versucht sich jetzt das kanadische Studio „The Coalition“ daran eine neue Gears of War Saga aufzubauen. Ob ihnen mit Gears of War 4 ein guter Einstieg in das Franchise gelungen ist verrate ich euch in den folgenden Zeilen.
Allgemeine Informationen zum Spiel
Gears of War 4 spielt 25 Jahre nach dem Ende des Kriegs gegen die Locust aus Gears of War 3. Sera, der Planet auf dem die Gears Reihe beheimatet ist, musste sich anpassen. Durch den Verlust von Imulsion mussten neue Möglichkeiten der Energiegewinnung gefunden werden wie zum Beispiel Wind- oder Solarenergie. Ein weiteres Problem auf Sera sind ständige Stürme, die den Bewohnern zu schaffen machen und weswegen Schutzmauern um die Städte gebaut wurden.
Die COG, die Regierung auf Sera, hat das Ziel die Menschen zu schützen und den Planeten wieder mehr zu bevölkern, was leider in den 25 Jahren kaum geschehen ist. Geleitet wird die COG von der ersten Ministerin Jinn. Zum Schutz werden die Menschen in Städte gebracht und von massenhaft Robotern, im Spiel DeeBees genannt, beschützt. Damit soll verhindert werden, dass weitere Menschen im Kampf gegen Angriffe der Schwärme umkommen.
Als nun plötzlich Menschen verschwinden, vermutet Ministerin Jinn dahinter sogenannte Außenseiter-Kolonien und lässt das Dorf unserer neuen Helden von DeeBees angreifen und die Geschichte nimmt fahrt auf.
Story
In Gears of War 4 spielen wir JD Fenix, Sohn des legendären Marcus Fenix. Außerdem in unseren neuen Squad sind Del & Kait. Im Verlauf der Story stößt auch Marcus Fenix zum neuen Trupp dazu und kämpft an unserer Seite. JD Fenix und sein Vater haben ein eher schwieriges Verhältnis, so heißt es zum Beispiel, dass die beiden noch nie wirklich miteinander ausgekommen sind. Dieses Vater/Sohn Verhältnis zieht sich durch das Spiel und ist hervorragend dargestellt worden und passt sehr gut zu den Charakteren. Marcus hat kaum etwas von seiner komplett eigenen Art verloren und seine Sprüche sind wieder fantastisch.
Ein großer Teil des Spiels dreht sich um die Frage woher die Schwärme kommen, die die Bevölkerung bedrohen. Die Story ist allgemein sehr düster und mysteriös geschrieben und während wir zum Anfang durch etwas hellere Gebiete gegen die DeeBees kämpfen, wird es im Verlauf der Geschichte immer düsterer. Das Ziel unserer Helden ist die Rettung geliebter Charaktere, die von den Schwärmen entführt werden.
Die ca. 8 Stunden lange Kampagne ist für mich aktuell eine der besten Kampagnen dieser Generation. Del ist immer für einen sarkastischen Spruch zu haben, Kaits Geschichte ist auch sehr gut umgesetzt worden. Sie ist eher die ruhigere in der Runde, aber Ihre Geschichte spielt eine zentrale Rolle. Alle 4 Hauptcharaktere haben einen komplett eigenen Charakter, der sich sehr gut ins Spiel implementiert. Die gesamte Kampagne kann auch im Coop Modus gespielt werden, entweder online oder lokal über Split-Screen!
Gameplay
Zuerst sei gesagt: Gears fühlt sich immer noch zu 100% wie Gears an. Es gibt ein klassisches Deckungssystem wie man es gewohnt ist. Man kämpft sich von einer Deckung zur nächsten. Neu eingeführt wurde diesmal, dass man über eine Deckung rüber springen kann und wenn dann hinter der Deckung ein Gegner wartet kickt man den ein Stück weg und kann ihn mit einem Messer exekutieren. Aber aufpassen: Auch die Gegner haben diesen neuen Move darauf.
Ein wichtiges Element in Gears of War sind natürlich auch immer die Waffen. Es gibt auch in Gears 4 wieder die Klassiker wie den Lancer, Retrolancer, Gnasher oder die Longshot Waffe. Aber es kommen auch zahlreiche neue Alternativen hinzu. Die Buzzkill beispielsweise verschießt Sägescheiben, die dann auch von Mauern oder Wänden abprallen. Die neue Overkill Schrotflinte macht auch besonders viel Spaß, das sie einen extrem hohen Schaden anrichtet, kann dafür aber nur auf kurze Distanz genutzt werden.
Der hohe Spielspaß des Gameplay war schon immer eine Stärke von Gears of War und das hat sich auch mit dem vierten Teil nicht geändert. Man fühlt sich sofort wohl beim spielen, das Nachladen mit Knopfdruck im richtigen Moment ist auch wieder dabei. Auch Neueinsteiger sollten gut klarkommen, den die Grundlagen werden einem zum beginn des Spiels gezeigt.
Mutiplayer / Horde 3.0 Modus
Ein wichtiger Part eines jeden Gears of War ist natürlich der PVP Multiplayer. Gears of War 4 bietet zum Start insgesamt 10 Maps, 9 neue und natürlich die legendäre Map „Gridlock“, die in jedem Gears dabei war. Nach Release erscheinen monatlich neue Maps, sowohl neue Maps als auch remasterte. Sehr positiv für uns Spieler: Die Maps werden alle gratis sein! Die Maps sind gut strukturiert worden, bieten genug Möglichkeiten der Deckung und das neue Feature über Deckungen rüber zuspringen fügt sich wunderbar ein.
Gears of War 4 führt drei neue Modi ein. In Dogdeball hat man immer nur ein Leben, man kann nur respawnen wenn einer aus dem eigenen Team einen Gegner erledigt. Dieser Modus kann wie man sich gut vorstellen kann sehr spannend werden und hat mir gut gefallen. Weitere neue Modi sind „Escalation“, was besonders für den ESports Bereich interessant sein dürfte und „Arms Race“, was man bereits aus anderen Spielen wie Battlefield als Waffenspiel kennt. Auch bereits bekannte Modi wie Warzone, Team Deathmatch, King of the Hill und Guardian kehren zurück.
Gears of War 4 setzt im Mutiplayer auf 60 FPS und bietet dedizierte Server. Es läuft sehr flüssig auf der Xbox One, Matchmaking läuft auch bereits sehr rund. Außerdem kann man auch im Coop gegen Bots antreten. Sehr positiv: Alle Coop Elemente (Kampagne, PvE Multiplayer, Horde 3.0) lassen sich im Crossplay auch mit der Windows 10 Version spielen.
Ein weiterer Modus der die Reihe so beliebt macht ist der Horde Modus. In diesem Modus kämpft ihr zusammen mit bis zu fünf Mitspielern gegen immer stärker werdende Gegnerwellen. Eine wichtige Neuerung ist der Fabrikator, bei dem ihr allerhand Waffen, Geschütze, Barrieren uvm. kaufen könnt. Es ist gerade in den hohen Wellen und Bosswellen wichtig, den Fabrikator richtig zu nutzen.
Der Horde 3.0 Modus kann auf jeder Map gespielt werden. Es gibt insgesamt 5 Klassen, die für ein variables Gameplay sorgen und sich gut ergänzen. Jede Klasse verfügt über 13 Fähigkeiten, aus denen 5 ausgewählt werden können. Die Schwierigkeit, das Teamgameplay und die Neuerungen vertraut aber frisch anfühlen.
Technik
Mal abgesehen von der Gears of War Ultimate Edition ist Gears of War 4 das erste Gears auf Xbox One und das sieht man deutlich. Die einzelnen Kapitel sind gut designed worden und gerade die Umgebungen außerhalb von Gebäuden sind wunderschön anzusehen. Im Spiel gab es überraschend viel Zerstörung, die sich gut ins Spiel integriert. Auch positiv zu erwähnen ist das es keine störenden Ladezeiten während den Akten/Kapiteln gibt.
Das Spiel läuft in 1080P bei 30FPS in der Kampagne und mit 60 FPS im Multiplayer. Der Titel läuft auf der Xbox One extrem rund, Framerate-Einbrüche oder Bugs sind bei uns während der Kampagne nicht aufgetreten.
Getestet: Standard Xbox One (Review Copy)
Bilderquelle: Microsoft Xbox Pressematerial