Mit Call of Duty: Infinite Warfare kündigte Infinity Ward dieses Jahr einen weiteren Call of Duty Teil mit Zukunfts Setting an und wurde dafür seit der Ankündigung stark kritisiert. Ob Infinite Warfare aber nun tatsächlich die ganze Kritik verdient hat verrate ich euch in den folgenden Zeilen.
KAMPAGNE
Call of Duty Infinite Warfare spielt in einer entfernten Zukunft, in der Ressourcen immer knapper werden und die Bevölkerung immer weiter anwächst. Die Lösung soll die von den Nationen der Erde gegründete Organisation „United Nation Space Alliance“, kurz UNSA werden. Diese sollte die Reisen, die Wirtschaft und den Handel im lenken.
Zum Beginn des Spiels erleben wir einen Angriff auf das „UNSA“ Hauptquartier aus der Sicht des Lieutenant Nick Reyes, der Anführer einer Luftkampfeinheit namens „SCAR“ ist. Dieser Angriff wurde von der SDF, der Settlement Defense Front unter dem Kommando von Admiral Salem Kotch (gespielt von Kit Harington a.k.a. Jon Snow) geplant und durchgeführt und stellt den Startpunkt einer Schlacht um die Kontrolle des Solar System dar.
Der Hauptcharakter Nick Reyes wird zum Captain der Retribution ernannt, einem riesigen Träger von Kampfflugzeugen, im Spiel Jackals genannt, und tausenden Soldaten. Begleitet werden wir von Nebencharakteren wie Lieutenant Nora Salter, die eine sehr loyale und perfekt ausgebildete Soldatin ist, in einigen Momenten aber zu hitzköpfig reagiert. Etwas überraschend stellt Ethan, ein taktischer Humanoid den für mich besten Charakter dar. Er bringt wie es sich für einen Roboter gehört gewohnt witzige Sprüche, hat aber auch sonst starke Dialoge und wichtige Szenen verpasst bekommen! Auf der anderen Seite steht mit Admiral Kotch ein Bösewicht, der viel zu wenig „Screentime“ bekommt und somit leider eher enttäuschte.
Das Gameplay ist natürlich wie bei jedem Call of Duty Titel stark auf bombastische Action fokussiert. Wir übernehmen häufiger die Kontrolle von Kampfschiffen/Luftschlägen um noch mehr Leute in noch weniger Zeit ausschalten zu können. Es gibt in Infinite Warfare einige Stealth Momente mehr als in den letzten Teilen, die allesamt sehr gelungen, trotzdem nicht ganz an die alten Klassiker aus Modern Warfare 1 & 2 herankommen können. Eine Neuerung stellt der Jackal dar, der mich spielerisch etwas enttäuscht hat. Sobald man einen Gegner markiert hat, folgt man diesen automatisch im hohen Tempo und übernimmt nur noch die Geschütze und Raketen.
Die Hauptmissionen in Infinite Warfare sind in der Regel 20-30 Minuten lang. Wir können uns vor dem Start einer jeden Mission unsere eigene Klasse nach belieben zusammenbauen oder aber eine vorgefertigte Klasse auswählen. Auch unseren Jackal können wir anpassen mit verschiedenen Waffensystemen. Erstmals in einem Call of Duty können wir auch einige Nebenmissionen erledigen. Diese sind etwas kürzer und haben meistens das Ziel hochrangige Ziele der SDF auszuschalten. Die Gesamtspielzeit der Kampagne legt, je nachdem ob ihr die Nebenmissionen erledigt oder nicht, bei 5-7 Stunden!
Zusammenfassend kann ich zur Kampagne sagen, dass ich nachdem ich im letzten Jahr sehr unzufrieden mit der Kampagne von Black Ops 3 war, in diesem Jahr positiv überrascht wurde. Die Story und die Charaktere sind gut geschrieben, das Gameplay ist gewohnt gut, die Grafik ist top, an der KI dürfte man gerne mal ordentlich schrauben.
MULTIPLAYER
Der Mutiplayer in Infinite Warfare wurde in diesem Jahr bei weitem nicht so stark promotet wie in den vergangenen Jahren, vermutlich dank der starken Kritik am Setting. Warum mir der Multiplayer in Infinite Warfare überhaupt nicht zusagt und welche Schwächen er hat folgt nun.
Es gibt sechs neue sogenannte Kampfrüstungen in Infinite Warfare, die den unterschiedlichen Spielstyle der Spieler darstellen und somit soll für jeden eine passende Klasse dabei sein. Der klassische Krieger ist natürlich die zugänglichste aller Ausrüstungen. Die Überlichtausrüstung ist für Leute geeignet, die den Close-Quarter Kampf lieben. Die Söldnerausrüstung dient der Verteidigung und Unterstützung, die Phantomausrüstung der Tarnung und den Distanzkampf. Der Stryker ist ein eher technikversierter Kämpfer und zu guter letzt hätten wir noch die Synapsen-Rüstung, die sehr stark auf Nahkampf und Tempo setzt. Zusätzlich bietet jede Ausrüstung noch drei Merkmale und drei Ladungen. Die Möglichkeiten der Personalisierung sind hier also eindeutig gegeben. In meinen Augen ist das bereits deutlich zuviel des guten.
Kommen wir nun den Maps: die Maps in Infinite Warfare wurden teilweise optisch gut an das Space Setting angepasst, sind spielerisch aber leider überhaupt nicht auf das Thema eingegangen. Ansonsten sind die Maps teilweise gut struktiert, einige andere Maps sind sehr chaotisch und passen sich dem sehr schnellen Movement nicht so gut an. Auch mit den Waffen bin ich nicht 100% zufrieden. Ähnlich wie bei den Maps wurde hier nur optisch ein Space Look verpasst, spielerisch unterscheiden sich die Waffen kaum zu alten Teilen. So erkennt man bei vielen Waffen sogar, dass es beispielsweise eine AK47 oder M4A1 darstellen sollen. Und es gibt für jeden Prestige Rang auch eine klassische Waffe wie die Intervention oder UMP45.
Die meisten Partien gingen bei mir sehr deutlich aus aufgrund von Killstreaks, die das Spiel stark dominieren können, meiner Meinung nach zu stark. Ergebnisse von 100:30 im Team Deathmatch Modus sind so keine Seltenheit und können den Spielspaß stark beeinträchtigen, selbst im Sieger Team…
ZOMBIES IN SPACELAND
Der Zombiemodus wird in Call of Duty in den letzten Jahren immer beliebter und so erhält nun auch ein Infinity Ward Spiel ein Zombiemodus. Etwas kurios geht es diesmal in die 80er Jahre zurück in einen Freizeitpark. Als Hintergrund ist bekannt, dass vier Charaktere, die alle Schauspieler sind, von einem Regisseur namens Willard Wyler zu einem vorsprechen für einen Horrorfilm eingeladen werden. Und so beginnt der gewohnte Kampf in Wellen gegen immer mehr und stärker werdende Zombies.
Neu dabei sind Schicksal- und Glückskarten, die ihr durch erledigte Herausforderungen erhaltet. Auch lassen Gegner jetzt Souvenir Coins fallen, die ihr an Automaten gegen Fallen eintauschen könnt. So ist der Zombie Modus durchaus nicht revolutionär, macht den Fans des Modus aber garantiert wieder eine Menge Spaß.
TECHNIK
Sehr gefallen haben mir die Optik und der gesamte Look der Kampagne. Es gibt einige Momente auf den unterschiedlichen Planeten, die echt etwas hermachen. Besonders die Kampfszenen mit dem Jackal sind optisch eine Wucht. Auch die gesamten Charaktere sind durchaus gelungen und müssen positiv erwähnt werden. Gespielt habe ich das Spiel auf der PS4 Pro, technische Probleme hatte ich während der Kampagne keine. Im Multiplayer hat sich das Spiel leider dreimal komplett aufgehangen und musste neu gestartet werden.
Während Synchronisierung und auch die Lokalisierung ins Deutsche gut gelungen sind, überzeugen mich der Sound der Waffen nicht restlos. Die Waffen klingen für mich, wie es für Call of Duty üblich ist, sehr plastisch. Der Soundtrack ist sehr bombastisch, neigt natürlich dazu in wichtigen Momenten sehr dramatisch zu klingen und da gabs wenig daran auszusetzen.
Bildquelle: Activision