Ein mutiges Unterfangen
„Arcade is dead“, mit diesen Worten sorgte der finnische Entwickler Housemarque für aufbrausende Gefühle, vor allem bei Fans der zahlreichen Twin-Stick-Shootern. Im gleichen Zuge kündigte man ein neues Projekt namens Stormdivers an, welches der Schritt in eine neue Spiel-Ära für die Entwickler sein soll. Der erste Teaser und der zur gamescom 2018 veröffentlichte Trailer sorgte für gemischte Kritiken, da Fans der bisherigen Spiele nun ein weiteres Battle Royale unter vielen befürchten und die Infos nur spärlich flossen. Im Rahmen der Messe konnten wir uns persönlich mit dem Game Producer Sami Hakala und dem Head of Publishing Mikael Haveri zusammensetzen und über das neue Projekt reden.
Bei Stormdivers handelt es sich zunächst um einen Multiplayer-Shooter mit grundlegenden Battle Royale Elementen, der sich aber durch einige Spielmechaniken und des „arcadigen“ Spielgefühls deutlich abheben soll. Housemarque, bekannt durch ihr Händchen mit farbenfrohen, schnellen und fesselnden Spielen, weiß, wie man Spieler am Bildschirm binden kann. Das rasante Gameplay von Stromdivers und die daraus resultierenden kurzen Spielrunden von rund 15 Minuten sollen dafür sorgen, dass aus einer kurzen Runde am Abend, schnell eine Spielsession durch die Nacht wird.
Mehr als nur Battle Royale
Doch nicht nur aufgrund der Geschwindigkeit hebt sich Stormdivers von der Konkurrenz ab. Während ihr in anderen Vertretern des Genres einen eher blanken Charakter spielt, habt ihr nun die Auswahl zwischen drei Klassen, die alle ihre verschiedenen Fähigkeiten mitbringen. Einen genaueren Blick auf die Klassen bekommt ihr mit dem aktuellen Trailer. Während der Marauder mit seinem einmaligen Jetpack schnell unterwegs ist, so können taktischere Spieler den Scavenger wählen, der sich mit einer Tarnkappe kurzzeitig unsichtbar machen und Wände hochklettern kann. Zwar sammelt ihr nach der Landung im Spielfeld wie gewohnt verschiedene Waffen ein, doch müsst euch hierbei beeilen. Denn neben der bekannten, immer kleiner werdenden Zone habt ihr es auch mit Gefahrenzonen in verschiedenen Formen, wie zum Beispiel einen brachialen Windsturm, zutun. Desweiteren habt ihr die Möglichkeit für kommende Spiele bessere Ausrüstung freizuschalten, in dem ihr verschiedene Aufgaben innerhalb des Matches erledigt. So kann es sein, dass ihr für einen sehr seltenen Helm, der euch kleine Spielboni gibt, die meisten Abschüsse der Runde haben müsst. Dies soll ebenfalls dafür sorgen, dass sich Spieler nicht einfach ein sicheres Versteck suchen, sondern aktiv am Spiel teilnehmen. Zusätzlich kriegt ihr durch das besiegen von Gegnern Erfahrungspunkte, die innerhalb eines Gefechts die einzelnen Fertigkeiten der gewählten Klasse verstärken.
Community-orientierte Zukunftspläne
Neben dem normalen „Battle Royale“-Modus, sollen aber noch weitere Modi und Events eingeführt werden. So kann es also sein, dass auf einer Zone der Spielwelt ein Bossmonster erscheint, welches euch mit besonders wertvollen Waffen belohnt. Auch an einer Idee für einen PvE Koop-Modus wird gearbeitet, doch das ist noch Zukunftsmusik. Zuerst möchte das Team den Spielern beweisen, dass es in der Lage ist, ein herausstechendes Spiel in Zeiten von Fortnite und Playerunknown´s Battleground herauszubringen. Auch das Thema Mikrotransaktionen haben wir für euch angesprochen. Zwar wird es möglich sein, teils exklusive Skins und Rüstungen mit Geld zu erwerben, allerdings sollen die Vorteile nur geringfügig sein und keine pay to win Ausmaße haben. Für einige dieser Gegenstände könnt ihr alternativ auch eine passende Blaupause finden, die es euch ermöglicht, besagte Waffe oder Rüstung mit im Spiel auffindbarer Währung und Bauteilen herzustellen. Lootboxen hingegen wird es keine geben.
Zukünftig soll Stormdivers in Form von Seasons geupdatet werden, wie es auch bei Fortnite der Fall ist. Während ihr pro Season neue Waffen, Events oder Modi erwarten könnt, können dann zum Beispiel auch Rüstung nachgekauft werden, die ihr in älteren Seasons nicht erlangen konntet. Außerdem möchte der Entwickler eine enge Bindung zur Community aufbauen und auch Änderungswünsche an grundlegenden Spielelementen durchführen, sollte es vom großen Teil so gewünscht werden. So könnte auch der Battle Royale Modus zukünftig nur noch ein optionaler Modus sein, während sich das Hauptspiel in Richtung Team-Shooter entwickelt.
Das Spiel befindet sich zwar noch mitten in der Entwicklung, doch während des Gespräches konnten wir uns bereits frisches Gameplay anschauen, welches technisch zwar noch nicht ausgereift, aber optisch sehr überzeugend war. Man sah wie der Sturm eine Reihe an Bäumen fast aus dem Boden riss und die sich biegende Fauna somit neue Möglichkeiten zur Deckung boten. Bis zum Ende des Jahres plant man eine geschlossene Beta, für die ihr euch jetzt schon anmelden könnt. Anfang 2019 soll dann eine offene Beta folgen und der Release im Laufe des Jahres für den PC. Eine Konsolenversion wünschen sich die Entwickler ebenfalls, wollen das Spiel jedoch erst auf einer Plattform abrunden. Die vollständige Unterstützung von Controllern soll jedoch sofort gegeben sein. Weiterhin spielt man mit den Gedanken, auch die Community in das Spieldesign zu integrieren und das erstellen eigener Inhalte über Steam oder einem eigenen Tool zu ermöglichen, doch auch das ist ein Thema welches noch keine Priorität hat.
Update:
Housemarque hat nun ebenfalls erstes Videomaterial zum Gameplay veröffentlicht. Dieses könnt ihr euch hier anschauen: