Angekündigt auf der E3 diesen Jahres wird Dying Light 2 als ein „truly bold sequel“ zum ersten Teil von Dying Light beschrieben.
Was der kommende Open-World-Parkour Titel wirklich draufhat, haben wir uns auf der gamescom 2018 angeschaut.
In Dying Light 2 begeben wir uns in eine Zeit, fünfzehn Jahre nach dem Ausbruch von einem Virus, der die Menschheit ausrottete. In dieser Welt treffen wir auf Infizierte, Bandenkönige und Friedenskämpfer, die wieder Ordnung in das Geschehen bringen wollen.
In der gamescom-Demo, die uns präsentiert wurde, war ein zentraler Faktor die „narrative Sandbox“, die Dying Light 2 besonders mach soll und anders, als den ersten Teil. Demnach hat der Spieler völlige Freiheit seine Welt zu gestalten und Entscheidungen zu treffen – jede dieser Entscheidungen bringt aber ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile mit sich.
Uns wurden die verschiedenen Fraktionen im Spiel gezeigt, mit denen der Spieler sich entweder verbünden oder gegen sie ankämpfen kann. Jeder dieser Fraktionen verfolgt ihre eigenen Ziele in der post-apokalyptischen Welt von Dying Light 2. Die sogenannten „Peacekeepers“ beispielsweise setzen sich für eine Bekämpfung der Infizierten ein und wollen die Bevölkerung weitestgehend beschützen, arbeiten aber für die sogenannte „Iron Fist“, eine bedrohliche und dunkle Kraft in der Stadt.
Die „Scavengers“ hingegen halten wenig von Frieden, sie sind nur interessiert am plündern und ausrauben, sind sonst aber friedliche Zeitgenossen, die Konfrontationen eher aus dem Weg gehen.
Natürlich gibt es dann noch die Infizierten. Diese sind vor allem nachtaktiv, tagsüber halten sie sich an dunklen Orten auf und schlafen. Die Infizierten, die es nicht geschafft haben einen Unterschlupf für die Nacht zu suchen, verwandeln sich im Tageslicht in die sogenannten Degenerates.
Deine Welt
Entscheidungen, die man in Dying Light 2 mithilfe zahlreicher Dialogoptionen trifft, beeinflussen aber nicht nur seine eigene Story, sondern auch die Umwelt, die verschiedenen Systeme in der Welt und sogar das Gameplay. Eine Gruppe beispielsweise baut überall Zip-Lines in der Welt, während die andere den Zugang zu Autos und Trucks freigibt.
In der Demo hatte der Spieler die Aufgabe, über das Schicksal eines Wasser-Turms zu entscheiden. Entweder man tötet die Gruppe in dem Turm und stellt sich auf die Seite der Peacekeepers, von denen man den Job hat, oder man betrügt seine Chefs und macht seinen eigenen Deal mit Jack und Joe, den Bandenkönigen. Stellt man sich auf die Seite der Peacekeepers, wird es fortan für jeden in der Stadt gratis Trinkwasserzufuhr geben, von der man selbst profitiert, da man an den Brunnen seine Gesundheit erneuern kann. Banditen werden von den Straßen getrieben und Infizierte bekämpft, die Stadt scheint ein besserer Ort zu werden. Allerdings stellen sie auch harte Regeln auf, welche dem Spieler eines Tages eventuell zum Problem werden können.
Verbündet man sich hingegen mit Jack and Joe, fällt das gratis Trinkwasser für die Bevölkerung weg und wird so zu einer lukrativen Einnahmequelle für den Spieler. Die Straßen bleiben leider voll von Banditen und Infizierten, aber ohne die strenge Regierung durch die Peacekeepers öffnet ein Schwarzmarkt in den Straßen, der mächtige Waffen anbietet.
Solche Entscheidungen wie oben kurz beschrieben, wird Dying Light 2 einige haben. Auf eine Nachfrage hin, wie viele Enden das Spiel letztendlich haben wird, konnte keine genaue Aussage getroffen werden, denn „es seien zu viele Variablen im Spiel, um das genau sagen zu können“. Der Charakter den man spielt, wurde leider nicht vorgestellt. So ist es noch unklar, ob man in Dying Light 2 eine feste Story verfolgt, oder sich auf diesem Open-World-Spielplatz nur so austobt. Das ist noch ein Punkt, auf den man gespannt sein darf.
Mirror’s Edge im Zombie-Style
Die Parkour-Skills sind ein wichtiges Gameplay-Element in Dying Light 2. Baut man diese aus, eröffnen sich immer wieder neue Areale in dieser Open-World, die es zu entdecken gilt. Das ist auch wichtig um mobil zu bleiben, denn bei vielen Konfrontationen hat man die Wahl: Über Häuserdächer flüchten, was eventuell besser für einen wäre, oder hart draufhauen? Beim Erzwingen von hohen Gebäuden, wie dem bereits erwähnten Wasserturm, ist außerdem Schnelligkeit und Taktik gefragt. So muss man vor dem Klettervorgang für sich eine Route festlegen und dieser möglichst schnell folgen – immer mit Blick auf die eigene Ausdauer. Läuft dieser Balken aus, macht man schlapp, was den unausweichlichen Tod zur Folge hat. Im Gegensatz zum originalen Dying Light sind nun auch physikalische Objekte, wie beispielsweise Aufzüge mit im Spiel, die sich dynamisch mitbewegen können.
Im (Nah-) Kampf sollte man Taktik walten lassen. Die KI der Gegner soll so „intelligent wie nie zuvor“ sein und in der Demo sah das auch so aus. Das Kampfsystem vereint Parkout-Attacken, Interaktionen mit der Umwelt, natürlich das Modifizieren von Waffen, aber auch eine strategische Benutzung der eigenen Fähigkeiten. Diese und die Reflexe des Charakters sind besonders wichtig.
Die Welt in der man sich in Dying Light 2 bewegt, sieht bereits jetzt sehr gut aus, ist aber auch sehr blutig. Es wird ebenfalls, wie bereits in Teil eins, einen flexiblen Tag- und Nachtwechsel geben. Dieser wurde aber so weit ausgearbeitet, dass es einen Unterschied im Gameplay und der Schwierigkeitsstufe macht, ob man eine Quest bei Tag oder bei Nacht antritt.
Auch muss man seine Reise nicht zwingend alleine antreten. Man kann sich mit bis zu drei seinen Freunden verbünden und diese in seine Welt einladen. So kann jeder einen Blick darauf werfen, wie die Welt aussehen könnte, hätte man eine andere Entscheidung getroffen.
Ob die Fortsetzung von Dying Light diesmal in Deutschland erscheinen wird, ist bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesagt. „Es wird aber fest mit der USK zusammengearbeitet. Wir wollen alles in unserer Macht stehende tun, um das möglich zu machen.“, wurde uns versichert.
Was wir gesehen haben, wirkte ziemlich vielversprechend. Sollte das in der finalen Version genauso sein, könnte Dying Light 2 recht gut werden. Zum Release wurde noch nichts spezifisches gesagt, wird aber sicherlich nächstes Jahr auf den Markt kommen.
Auf uns wartet ein Action-RPG in einer düsteren und apokalyptischen „Modern Dark Age“, wo unsere eigenen körperlichen Fähigkeiten und Entscheidungen über unser Leben oder unseren Tod bestimmen.