Nier:Automata ist ein Action-Rollenspiel aus dem Hause Platinum Games, welches von Square Enix gepublished wurde und spielt knapp 1000 Jahre nach den Geschehnissen aus dem Spiel Nier, welches 2010 für X360 und Playstation 3 erschien. Platinum Games sind bekannt für Spiele wie Vanquish, Bayonetta, Metal Gear Rising: Revengeance oder auch Star Fox Zero.
Story
Im Spiel geht es darum, die Erde für die Menschheit zurück zu erobern. Diese wurde von Aliens erobert und ein Großteil der Menschheit wurde von ihnen ausgelöscht. Nun liegt es an den Androiden 2B und 9S, die Erde zurück zu erobern, damit die letzten Menschen vom Mond wieder zurück auf Ihren blauen Planeten dürfen.
Während des Verlaufs der Story lernt man die Maschinen der Aliens von einer völlig neuen Seite kennen. Diese fangen an zu sprechen, entwickeln ein Eigenleben, wollen mehr menschlich sein und stellen sich Fragen zur Persönlichkeit, Religion und haben sogar daran Interesse, wie das Wunder der Geburt abläuft. Das Interesse geht sogar so weit, dass zwei Maschinen einen menschlich aussehenden Körper haben und sich Adam und Eva nennen.
Aber es gibt nicht nur bösartige Maschinen. Es gibt auch welche, die kein Interesse mehr am Krieg haben. Diese wollen einfach in Ruhe leben, haben sich ein Dorf gebaut und treiben Handel mit dem Widerstand der Menschheit. Wiederum andere Maschinen verhalten sich neutral gegenüber den Menschen und feiern beispielsweise im Freizeitpark einfach Karneval mit Tanz und Musik.
Das alles wirkt sich auch auf die beiden Protagonisten aus. Sie fangen an, einen eigenen Charakter zu entwickeln, entwickeln Gefühle füreinander und zweifeln an so vielen bisherigen Tatsachen, welche für sie vorher völlig normal waren. Diese Änderung ihres Charakters passt aber nicht zu den Richtlinien von YoRHA, wodurch auch weitere Interessenkonflikte entstehen. YoRHA ist eine von Menschen ins Leben gerufene Initiative zur Entwicklung der Androiden, welche gegen die Maschinen kämpfen sollen.
Gameplay
Eigentlich macht man im gesamten Spiel nichts anderes, als sich durch Horden von Robotern zu schnetzeln, zwischendurch mit einigen reden, handeln und Aufträge erfüllen. Das Ganze wird mit Plugin Chips abgerundet, welche deine Statuswerte auf verschiedene Art und Weise anheben, dein HUD verändern können oder einfach nur Hilfestellung geben können. Dabei braucht jeder Chip eine bestimmte Menge an Kapazität, welche aber erweitert werden kann.
Doch nicht jeder Chip ist gleich. Wenn man beispielsweise bei einem Händler einen Angriffschip kauft, welcher 10 Punkte kostet, kann es sein, dass man mit Glück welche von Robotern bekommen kann, welcher dann nur beispielsweise 5 Punkte kostet. Also lohnt es sich, Chips von Gegnern zu erfarmen, anstatt diese einfach beim nächst besten Händler zu erwerben.
Das Pugin-System zur Anpassung des Charakters
Um auch gegen fliegende Gegner eine Chance zu haben, steht dir am Anfang ein so genannter Pod bei, welcher mit einer Gatling als Waffe und einem Laser als Fähigkeit ausgestattet ist. Im Verlaufe des Spiels finden sich noch weitere Pods und Programme, womit du dein Arsenal für deinen Spielstil anpassen kannst.
Zusätzlich dazu stehen dem Spieler eine Vielzahl von Waffen zur Verfügung. Diese sind in 4 Kategorien unterteilt – Kurzschwerter, Großschwerter, Speere und Faustwaffen. Jede Waffe hat auf höheren Stufen spezielle Vorteile und Eigenschaften und unterscheiden sich von den anderen Arten in ihrem Kampfsystem.
Umfang
Um die Story komplett zu verstehen sind mindestens 3 Spieldurchläufe von Nöten, wobei der 3. Durchlauf einem am Ende eine Entscheidung treffen lässt, welche sich auf das Ende auswirkt. Im Gesamten gibt es 26 Endings. Welche man davon erreicht hat, kann man jederzeit beim Laden seines Spielstandes nachsehen. Auf Grund der vielen Endings hat das Spiel dadurch auch einen hohen Wiederspielwert, da schon die Neugierde geweckt wird, was die anderen Endings aussagen.
Dazu kommen im Verlauf noch unzählige Sidequests, welche teilweise charakterabhängig sind. Oder Kisten, die sich nicht öffnen lassen, weil man einen anderen Charakter dazu benötigt. Es lohnt sich auf jeden Fall, alte Gebiete mit einem anderen Charakter nochmals zu besuchen. Man weiß ja nie, was einem noch für Schätze erwarten.
Neben den ganzen Quests lassen sich aber auch noch andere Sachen erledigen. Wer möchte, kann auch in Flüssen und Seen angeln gehen, um sein Fischlexikon zu füllen oder Ressourcen sammeln, um seine Waffen oder Pods zu verbessern.
Technik
Im gesamten lief das Spiel wunderbar. Keine großen Verzögerungen, keine Probleme, die das Spielgeschehen zunichtemachen. In einer Sidequest, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Story, gab es nur einmal ein Problem, welches man aber relativ leicht umgehen konnte und dadurch das Spiel nicht beeinflusst hat.
Die Charaktere sind schön animiert, das Kampfsystem ist sehr flüssig, keine FPS Einbrüche und eine sehr schön gestaltete Umgebung geben dem Spiel eine wundervolle Atmosphäre, die die gesamte Story untermauert.
Interessantes Feature: Abhängig von den abgeschlossenen Quests oder dem Erreichen eines bestimmten Endings ändert sich der Startbildschirm dauerhaft.
Getestet auf einer PlayStation 4 Pro
26 verschiedene Story-Endungen und ich habe immer das Gefühl etwas verpasst zu haben, leider. Die Demo zum neuen NieR hat mir sehr gut gefallen, der erste Teil war aber in meinen Augen mehr als nur überbewertet.
Man muss dazu aber auch sagen, dass nicht alle Endings einen Sinn ergeben 🙂 Viele Endings sind einfach nur alternativen, weil du an irgendeiner bestimmten Stelle verloren hast. Sind dennoch interessant, was sich die Entwickler dabei ausgedacht haben 🙂