Am 01. März erschien mit Horizon: Zero Dawn eine langerwartete neue IP aus dem Hause Guerrilla Games. Die Killzone Entwickler kündigten das PS4 exklusive Action-RPG auf der E3 2015 unter Beifall an und lieferten seitdem immer wieder mit spektakulären Gameplay Trailern einen Grund sich auf das Spiel zu freuen. Nach einer Verschiebung von 2016 auf Anfang März 2017 war es nun soweit und wir dürfen uns endlich in einer postapokalyptischen Welt den Maschinen stellen. Ob Horizon: Zero Dawn dabei der erhoffte PS4 Meilenstein geworden ist, verrate ich euch in den kommenden Zeilen.
Story
Die Kampagne erleben wir aus der Sicht von Aloy, einer sogenannten Ausgestoßenen. Es spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der Maschinen die mächtigste Spezies auf der Erde sind. Aloy ist auf der Suche nach Antworten über ihre eigene Herkunft und entdeckt auf ihrer Reise immer mehr Geheimnisse aus einer längst vergangenen Zeit, in der die Menschen das Leben auf der Erde bestimmt haben.
Die Hauptmissionen empfand ich als sehr abwechslungsreich. Es gelingt Horizon durchgehend die Spannung ziemlich hoch zu halten. Während die Story auf der einen Seite sehr simpel gestrickt ist, gewährt das Spiel einem aber auch tiefer in die Welt der Alten einzutauchen – über kleine Text- und Sprachnachrichten.
Gameplay
Die Spielwelt von Horizon: Zero Dawn wartet mit einer sehr großen Map darauf von euch erkundet zu werden. Ihr erledigt dabei die typischen Aufgaben, die in einem Open-World Spiel anfallen. Mit zahlreichen Waffen bewaffnet könnt ihr frei durch die Welt reisen und die an jeder Ecke vorhandenen Maschinen angreifen. Dabei kann man die Gegner einfach ohne Plan attackieren, was aber gerade später im Spielverlauf gegen größere Gegner nicht mehr zu empfehlen ist. Jede Maschine hat unterschiedliche Schwachpunkte, die über Aloys Fokus aufgedeckt werden können. Mit diesem können, wie man es mittlerweile aus vielen Open-World Spielen gewohnt ist, Spuren verfolgt, Gegner und Schwachpunkte markiert und Infos erhalten werden. Die Hauptgegner sind in Horizon ganz klar die Maschinen, aber es gibt auch einige Kämpfe gegen Menschen. Sie bieten wenig Abwechslung und waren für mich eher langweilig, Gründe dafür folgen an späterer Stelle.
Ein anderes wichtiges Thema bei einem Rollenspiel ist natürlich Loot. Jeder besiegte Gegner hinterlässt selbstverständlich einige Gegenstände zum Aufsammeln. Diese können zum Beispiel Rohstoffe, Spulen zum Verbessern eurer Ausrüstung oder Metallscherben, die Währung in Horizon, sein. Man muss darauf achten, immer genug Rohstoffe und Metallscherben dabei zu haben, denn diese werden benötigt um Munition herzustellen. Gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden sollte man auch etwas taktischer vorgehen und aufpassen das man immer genügend Ressourcen zur Munitionsherstellung hat. Die meisten Maschinen sind ziemlich schnell unterwegs, es ist also wichtig sich vorher schon einmmal einen Rückzugsort auszugucken, falls der Kampf mal nicht so verläuft wie erhofft.
Die KI bei den Maschinen in Horizon ist gut gelungen. Es passiert relativ selten, dass ein Gegner an einem Gegenstand hängen bleibt und die Maschinen handeln wie man es von ihnen erwartet. Wenn sie beispielsweise nicht wissen von wo sie angegriffen werden flüchten sie schnell. Die KI der menschlichen Gegner ist dagegen sehr schwach, die Gegner taumeln manchmal einfach durch die Gegend, sind langsam oder rennen einfach in eine andere Richtung und lassen einen so häufig schnell wieder untertauchen. Horizon: Zero Dawn bietet insgesamt vier Schwierigkeitsgrade. Die einzigen Unterschiede zwischen den Schwierigkeitsgraden sind leider Prozentzahlen, dass heißt das Tränke weniger heilen oder die Gegner mehr Schaden austeilen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Gameplay von Horizon: Zero Dawn wenig innovativ ist. Es führt kaum eigene neue Mechaniken ein, sondern nutzt vieles, was man bereits aus anderen Open-World Spielen kennt. Wirklich schlimm ist das aber nicht, denn die Mechaniken wurden gut in die Welt integriert, sodass der Spielspaß hoch ist und es zu fesseln weiß.
Umfang
In Horizon: Zero Dawn erledigt man neben den Hauptquests, die meist eine Länge von ca. 30 Minuten haben, auch viele andere Missionen & Aktivitäten. Die klassischen Nebenmissionen unterscheiden sich dabei stark in ihrer Qualität. Während viele Missionen eher unauffällig an einem vorbeiziehen, gibt es auch einige wenige Aufgaben die ein hohes Niveau erreichen und durchaus mit anderen Genreriesen wie Dragon Age und The Witcher mithalten können. Dann gibt es noch Banditenlager, die stark an die Außenposten in der Far Cry Reihe erinnern. Diese haben mir kaum gefallen, da die KI der menschlichen Gegner ziemlich schwach ist. In verdorbenen Zonen muss der Spieler eine kleine Anzahl an „verstärkten“ Maschinen erledigen, was durchaus Spaß macht, gerade die schwereren. In Jagdgebieten muss man Herausforderungen in einem Zeitlimit erledigen, was auch ziemlich fordernd sein kann. Insgesamt wird einem das Spiel um die 50-60 Stunden unterhalten, wenn man alles erledigen möchte.
Horizon bietet dem Spieler eine ausgewählte Vielfalt an Waffen & Outfits für Aloy, welche man im Verlauf des Spiels bei Händlern mit Rohstoffen und Metallscherben erwerben kann. Als Hauptwaffe dient der normale Jagdbogen. Fast alle Waffen gibt es in drei unterschiedlichen Varianten, die Beste davon bietet einem beispielsweise anstatt nur einem normalen Jagdpfeil noch einen Feuerpfeil und einen gehärteten Pfeil. Mit diesen Waffen kann man dann auf die Jagd gegen die Maschinen gehen. Es gibt insgesamt 26 Arten von Maschinen – fliegende, schwimmende, schnelle oder auch riesige. Hier hat Guerrilla gut abgeliefert, die unterschiedlichen Maschinen ergänzen sich gut.
Technik
Das Horizon optisch ein Meisterwerk wird war schon lange klar. Das Spiel hat in dieser Kategorie abgeliefert wie kaum ein anderes PS4 Spiel bisher. Die Welt ist riesig, wunderschön gestaltet und auch sehr abwechslungsreich. Von verschneiten Bergen, über grüne Wälder und vielen Bächen bis hin zu staubigen Wüsten ist hier auf jeden Fall optisch für Abwechslung gesorgt. Kleine Details wie Maschinen, die in Bäumen verschlungen sind und riesige maschinelle Anlagen lassen einen kaum los und zeigen die Klasse von Horizon: Zero Dawn. Das Spiel läuft in 1080P/30FPS auf der Standard PS4. Auf der PS4 Pro dagegen erreicht es 2160P mit dem passenden Anschlussgerät und auch hier in 30FPS. Besitzer einer Ps4 Pro mit 1080P TV/Monitor profitieren vom Downsampling. Je nach Vorliebe kann man in den Einstellungen auf der PS4 Pro auswählen, ob man Framerate oder Auflösung bevorzugt. Ich habe die meiste Zeit die Auflösung bevorzugt, da die Framerate auch dann beinahe immer bei 30FPS liegt und auch wenn man die Framerate bevorzugt, ist Horizon auf 30FPS beschränkt, die es dann aber immer hält. Horizon: Zero Dawn unterstützt auch HDR.
Der Soundtrack und der Sound waren absolut super, da kann ich bei weitem nichts beanstanden. Was man dagegen kritisieren kann sind die Gesichtsanimationen, die asynchron sind und an denen in einem Sequel gerne gearbeitet werden kann. Ladezeiten fallen nur an wenn man die Schnellreisefunktion nutzt. Diese liegen bei ca. 30-40 Sekunden, also noch voll im Rahmen. Einige kleinere Bugs habe ich leider erlebt, wie beispielsweise durch den Boden zu fallen oder glitchende Gegner.
Ein Muster wurde uns freundlicherweise von Sony zur Verfügung gestellt.
Sehr schöner Test! Der Soundtrack ist in der Tat ein wahrer Ohrenschmaus!
Hey Davis, vielen Dank für das Lob! ? Eure Review ist auch echt richtig toll geworden, den Soundtrack einzubauen ist eine top Idee ?
Danke Thorben, dass klappt natürlich nur bei Soundtracks die wirklich so genial sind wie der von Horizon ?