Das Entwicklerstudio „Panic Button“ hat sich in den letzten Monaten in der Nintendo Switch-Gemeinde einen Namen gemacht. Mit ihren überragenden Ports vom Multiplayer-Hit Rocket League und dem ikonischen Shooter DOOM war bei ihrer Erfolgssträhne kein Ende in Sicht. Im September letzten Jahres überraschten sie die Massen mit der Ankündigung einer Wolfenstein II Portierung. Ist Panic Button die Portierung eines Next-Gen-Titels gelungen, oder ist die Portierung misslungen?
Was wäre wenn die Nazis gewonnen hätten?
Wahrscheinlich seid ihr mit dem Konzept der Wolfenstein-Reihe vertraut. Wir werden in ein Szenario gesetzt, in dem die Nazis den Zweiten Weltkrieg erfolgreich bestritten haben und nun über die ganze Welt herrschen. So leben wir in einem futuristischen, jedoch von Nazis besiedelten Amerika. In dieser düsteren Welt gibt es aber natürlich Ausreißer, die für Änderungen und die Freiheit Amerikas kämpfen. In der Rolle von William J. Blazkowicz kämpft man mit dem amerikanischen Widerstand gegen das Regime, und dabei steht euch ein großes Arsenal an Waffen zur Verfügung.
Vom normalen und öden Sturmgewehr bis zum „Dieselkraftwerk“, welches fernzündbare, explosive Kugeln verschießt, wird den Spielern hier viel Spielraum geboten. Die zahlreichen Schauplätze des Spiels bieten eine schöne Abwechslung und zeigen das Leben in einer solchen Diktatur von vielen Seiten. So sind wir in einem Level in „Neu York“, einer zerstörten und verlassenen Version von New York. Doch nur Stunden später dürfen wir uns durch ein farbenfrohes und blühendes Roswell bewegen. Machine Games zeigt uns mit vielen Orten, wie ein nationalsozialistisches Amerika im heutigen Zeitalter aussehen könnte.
Die Level waren mir teilweise leider zu monoton aufgebaut. Man läuft von A nach B, findet auf dem Weg eventuell eine neue Waffe und tötet nebenbei noch ein paar Nazis. Das Grundkonzept macht Spaß, doch nach einigen Leveln kann es ernüchternd werden.
Das Studio hinter der Portierung des Shooters hat sich viel Mühe gegeben. Wolfenstein II: The New Colossus behielt durchgehend eine Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde, nur selten habe ich Einstürze bemerkt. Jedoch mussten die Texturen leiden. Im Vergleich zu den anderen Versionen, wird hier ziemlich schnell klar, dass die Qualität der Texturen runtergeschraubt wurde. Die Auflösung hält sich bei 720p, allerdings kann sie bei actionreichen-Szenen, wo viel passiert, schlechter ausfallen. Im Handheld-Modus lässt sich das Spiel auch gut spielen, allerdings in einer niedrigeren Auflösung.
Die Switch-Version bringt aber auch ein exklusives Feature mit sich, welches auf der Nintendo Switch bleiben wird. Mit Gyro-Steuerung lassen sich Shooter wie DOOM und Splatoon 2 besser spielen, da man schneller und präziser auf die Situation reagieren kann. Und bei Wolfenstein II: The New Colossus ist es der gleiche Fall. So fließt das Spielgeschehen viel natureller und besser. Wenn euch die grafischen Downgrades nicht stören, lohnt es sich alleine wegen diesem kleinen, aber wichtigen Feature.
Die anderen Wolfenstein-Spiele sind leider nicht auf der Nintendo Switch erhältlich, allerdings wird die bisherige Story am Anfang zusammengefasst, so könnt ihr unbesorgt in The New Colossus einsteigen.
Mein Kollege Dustin hat sich Wolfenstein II: The New Colossus bereits letztes Jahr angeschaut, seine Review findet ihr hier.