Auf der Nintendo Switch haben viele von Nintendos Charakteren bereits ein Zuhause gefunden. Link, Mario, die Inklinge und sogar einige Fire Emblem Charaktere, alle haben bereits ihr eigenes Spiel auf der brandneuen Konsole. Dennoch warten zahlreiche Charaktere auf ihr großes Nintendo Switch-Debüt. Einer hat allerdings vor einigen Tagen seinen Eintritt gefeiert, die pinke Kugel Kirby. Kirby Star Allies wurde letztes Jahr in Nintendos E3-Showcase angekündigt, und nur neun Monate später dürfen wir das Endprodukt in unseren Händen halten. Entwickelt wurde der Plattformer von HAL Laboratory, sie waren schon seit Kirby’s Adventure auf dem Nintendo Entertainment System für fast alle Kirby-Spiele zuständig.
Konnte HAL mit Kirby Star Allies einen weiteren großartigen Plattformer hinlegen, oder wird es Zeit das altbewährte Konzept zurückzulassen?
Gefahr aus den Tiefen des Weltalls!
Es scheint ein normaler Tag für Kirby und co. zu sein, doch plötzlich taucht eine neue und unbekannte Gefahr aus den Weiten des Weltalls auf. Überall in Dreamland fallen dunkle Herzen vom Himmel, die keine gute Aura ausstrahlen. Wie es aussieht, wird jeder der in die Nähe eines solchen Herzen kommt auf seine dunkle Seite gezogen, selbst Kirbys Freunde wie der tollpatschige König DeDeDe oder der mysteriöse Meta Knight können sich nicht mehr kontrollieren.
Eine kunterbunte Truppe
Nun ist es wieder Kirbys Aufgabe Dreamland zu retten, doch dies tut er nicht allein. Glücklicherweise hat Kirby ein Mittel gegen die Bosheit, mit einem einzelnen Knopfdruck kann er eigene Herzen werfen, diese verwandeln die Einwohner Dreamlands aber zu seinen Freunden. In dieser Mechanik besteht auch das Hauptgimmick des Spiels. Ihr werdet nie alleine sein. Jeder Freund bringt verschiedene Eigenschaften mit sich, Chilly zum Beispiel hat die Möglichkeit, Schwerter oder jegliche Waffen mit Kälte auszustatten. Somit kann man Hindernisse wie Wasserfälle einfrieren oder Gegner mit Leichtigkeit aus dem Weg räumen. Außer Kälte kommen noch Elektrizität, Feuer und Wind dazu, diese Zustände bieten einen gewissen Grad an Abwechslung. Viele Fähigkeiten fühlen sich dadurch wie brandneue an, der Ninja zum Beispiel bekommt durch den Wind-Zustand einzigartige Attacken. Insgesamt gibt es 27 Freunde, dazu zählen auch bekannte Figuren wie Bandana Dee, König DeDeDe und Meta Knight. Sie werden im Verlauf des Spiels freigeschaltet.
Den Story-Modus kann man innerhalb von sieben Stunden durchspielen, natürlich gibt es auch Sammelitems und zusätzliche Modi, die die Spielzeit nochmal um einiges verlängern. Das Spiel bietet vier abwechslungsreiche Welten. Bei diesen Welten werdet ihr jedes Setting finden, von einer friedlichen und bunten Graslandschaft bis zu einer düsteren Weltraumbasis reist ihr durch eine Vielzahl von Orten. Wie erwartet ist auch Kirby Star Allies ein relativ einfaches Spiel, wer nach einer harten Herausforderung sucht ist hier leider falsch. Durch die Freunde wird es noch einfacher, da diese zielgerichtet Gegner, die im Weg sind, eliminieren.
Neue und alte Freunde!
Kirby-Fans können sich freuen, viele Charaktere aus alten Teilen der Serie feiern hier ihr Comeback. Chef Kawasaki, Rick, selbst Kirbys tierischen Freunde aus Kirby’s Dream Land 3 haben einen Auftritt als Fähigkeit. Das Spiel bietet lediglich nur vier exklusive Fähigkeiten. Allerdings unterscheiden sich die neuen Fähigkeiten stark von den bisherigen. Der Stabmeister hat eine große Reichweite und kann mit seinem robusten Stab durch die Gegend hüpfen. Die Spinne hingegen setzt auf Attacken aus der Ferne, so könnt ihr eure Gegner mit Spinnenfäden gezielt ausschalten. Eine skurillere und zugleich lustige Fähigkeit ist der Frühjahrsputz. Mit dieser Fähigkeit könnt ihr eure Gegner wegfegen, -wischen oder -spülen, das ist ganz allein euch überlassen. Als letztes gibt es die Künstler-Fähigkeit, diese wird besonders durch die außerordentlich schöne Grafik betont. Kirby kann, mit seinem neu erlangtem Talent, alte aber dennoch tödliche 8-Bit Sprites herbeimalen.
Damit kommen wir auch schon zur Grafik, Kirby Star Allies sieht atemberaubend aus. Die knalligen Landschaften stechen besonders ins Auge, es ist ein kompletter Augenschmaus. Für eine solch tolle Grafik hat HAL Laboratory allerdings eine Framerate von 60 Bildern pro Sekunde geopfert. Das Spiel läuft leider nur in 30 Frames und obwohl es am Anfang gewöhnungsbedürftig war, habe ich die Framerate nach 10 Minuten schon nicht gemerkt. Im Story-Modus gibt es keine Framedrops, nur in den nebensächlichen Mini-Games sind mir welche aufgefallen.
Andere Beschäftigungen nach der Weltrettung
Nach dem Story-Modus dürft ihr euch an den anderen Modi versuchen. Am Anfang sind schon zwei Mario Party-artige Minispiele freigeschaltet. In „Hackmeister“ müsst ihr innerhalb von einer Minute das meiste Holz hacken, natürlich stehen euch aber drei andere Spieler und Gegner im Weg. „Sternslam Helden“ ist hier etwas anders, dort müsst ihr einen Kometen, der auf die Erde rast, mit einem gewaltigen Schlag aufhalten. Beide Minispiele sind ganz lustig, aber nach ein paar Durchläufen habe ich sie nicht mehr angefasst. HAL Laboratory belohnt euch nach der Story mit einem Speedrun-Modus. Zum ersten Mal könnt ihr dort sogar als einfache Bewohner Dreamlands spielen. Die Herausforderung des Spiels kommt nach dem Ende des Story-Modus, der Boss Rush-Modus. Ihr könnt hier den Schwierigkeitsgrad selber bestimmen, doch hier ist Vorsicht geboten. Die teuflische Schwierigkeit ist höllisch schwer, ich verzweifelte hier nach stundenlangem Versuchen.