Was passiert mit vielen Spielen die nicht gut ankommen? Richtig. Der offizielle Support des Entwicklers und Publishers wird eingestellt und schnell gerät das Spiel in die Vergessenheit. Jüngste Beispiele hierfür sind beispielsweise Star Wars Battlefront II (EA), das noch regelmäßig Updates bekommt, aber längst nicht im versprochenem Maße, und Evolve (2K Games). Aber wer kann es ihnen übelnehmen. Wenn ein Spiel schlecht läuft, macht es keinen Profit mehr und somit wird der Support eingestellt. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier Gegenbeispiele, wie eben Tom Clancy’s Rainbow Six Siege. Das Spiel hatte mit diversen Bugs und Serverproblemen einen katastrophalen Start hinter sich. Nach sinkenden Spielerzahlen war eigentlich klar, das Spiel ist ein Flop und Ubisoft hat mal wieder alles falsch gemacht, was man falsch hätte machen können. Doch erst vor kurzem hatte Rainbow Six Siege die meisten Spieler zur gleichen Zeit online. Durch den Support von Ubisoft nach dem schlechten Start, hat sich vieles getan und Rainbow Six Siege gehört nicht umsonst zu den beliebtesten Online-Spielen zurzeit. Deshalb nehmen wir uns jetzt Rainbow Six Siege, zweieinhalb Jahre nach Release, vor und machen einen aktuellen Test.
Rainbow Six Siege besitzt drei Spielmodi. In Terroristenjagd habt ihr die Möglichkeit alleine oder mit anderen Online-Spielern, eine Bombe zu entschärfen, einen Raum zu verteidigen oder einfach nur alle KI-Gegner zu erledigen. In Situationen befindet ihr euch alleine in einer von zehn heiklen Missionen wider, die es zu meistern gilt. Die beiden Spielmodi sind eigentlich eher als Übungen gedacht und sind für jeden Neuankömmling empfehlenswert, denn hier kämpft ihr gegen KI-Gegner und nicht gegen menschliche Spieler. Allerdings motiviert keiner der beiden Spielmodi über längeren Zeitraum. Für kurze Zeit war auch der Modus Outbreak verfügbar, den ihr alleine oder mit Freunden zocken konntet. Es ging um einen Virus der sich ausgebreitet hat und Menschen in Zombies verwandelte. In bestimmten Situationen musstet ihr zu dritt verschiedene Ziele schaffen. Ob der Modus wieder zurückkommt, ist fraglich.
Das Kernstück ist aber natürlich der Multiplayer 5vs5. Hier sind gute Teamarbeit und Taktik gefragt, um die Runde für sich zu entscheiden. Dabei stehen dutzende Angriffs- und Verteidigungsoperator zur Verfügung, jeweils mit eigenen Fähigkeiten. Ein Verteidiger ist zum Beispiel Doc, der mit seiner Spritzpistole sich selber und die anderen heilen kann, während der Angreifer Jackal die Fußspuren der Verteidiger sehen kann und die Gegner dadurch lokalisiert. Neben den Spezialfähigkeiten haben die Operator auch oft unterschiedliche Haupt- und Nebenwaffen, sowie Gadgets wie Stacheldraht oder C4. Es gibt auch eine Vielzahl an Maps, die sich nicht nur durch ihr Äußerliches unterscheiden, sondern auch neue Strategien fördern. Flugzeug ist beispielsweise als länglicher Korridor gedacht, der von der einen zur anderen Seite führt, Bank widerum hat eine große Eingangshalle. Ob ihr dabei lieber ungezwungen spielt oder lieber mit einer Herausforderung (Rangsystem), ist euch überlassen.
Map-Trailer zu aktuellen Season (Stand Juli 2018)
Alle Gameplay-Inhalte im Spiel sind kostenlos, man halt also Zugriff auf alle Maps und Operator. Lediglich bei kosmetischen Dingen gibt es einige Designs die nur mit Echtgeld bezahlt werden können, wobei es auch hier genug ingame Designs gibt. Auch Packs, in denen zufällige Items zu finden sind, kann man kaufen, aber auch hier kann man sich diese im Spiel verdienen, wenn man Matches gewinnt. Season Pass Besitzer haben allerdings eine Woche Vorabzugang zu den Operator der jeweiligen Season und genießen andere Vorteile, wie Boosts und mehr täglichen Herausforderungen.
Die Technik hat sich seit Release stark verbessert, ist aber noch verbesserungswürdig. Eine Operation Health, die letztes Jahr stattfand und die Technik ins Visier nahm, hat einige Sachen verbessert, bei weitem aber nicht alles. Die Hitbox ist teilweise immer noch falsch und Gegner nutzen Glitches um nur zwei Beispiele zu nennen. Die Ladezeiten sind aber deutlich besser und Disconnects finden nur noch mit wirklich schlechtem Internet statt. Auch die Anzahl der FPS hat sich auf den Konsolen von 30 auf 60 verbessert.
Der Schritt von Ubisoft, das Spiel nicht aufzugeben und es weiterzuentwickeln, war genau der richtige. Mit der besseren Technik, immer mehr Inhalten, einer relativ guten DLC-Politik und dem Zusammenarbeiten mit der Community ist das Spiel verdienterweise beliebter als je zuvor. Und Rainbow Six: Siege soll noch eine sehr lange Zeit unterstützt werden.
Getestet auf: PS4/PC