„Was? Kein Nathan Drake? Kann ja nur schlecht werden…“ und ähnlicher solcher Kommentare hörte man immer wieder von Fans, die sich lieber ein weiteres Abenteuer mit Nate gewünscht hätten. Auch ich habe dazu gehört und war skeptisch. Funktioniert also ein Uncharted ohne Nathan Drake?
Uncharted: The Lost Legacy, ein Spiel entwickelt von Naughty Dog und exklusiv für PS4, ist möglicherweise der vorerst letzte Teil von Uncharted, da sich die Entwickler neben The Last of Us Part II neuen Projekten widmen möchten.
Das Game funktioniert im Prinzip genauso wie sein „großer Bruder“ Uncharted 4: A Thief’s End. Man schießt und klettert sich durch die verschiedenen Kapitel, die sich in Indien abspielen.
Dabei steuert man Chloe, die man bereits als Gefährtin von Nathan in Teil 2 und 3 kennengelernt hat, die zusammen mit Nadine Ross, der Kontrahentin aus Uncharted 4, nach dem Stoßzahn von Ganesha suchen. Der Antagonist Asav hat dabei auch die Absicht den Stoßzahn zu bekommen und beide Parteien kämpfen darum, diesen auch zu bekommen. Auch Rätsel sind wieder mit von der Partie, sowie die vielen Schätze die man überall finden kann. Während der Story bekommt man auch immer wieder Einblicke in die Geschichte der Charaktere und sieht die wie sich die Beziehung beider Frauen im Laufe der Story entwickelt. Auch wie im Vorgänger setzt man in The Lost Legacy zeitweise auf ein weit begehbares Gebiet um den Spieler viel Freiraum zu lassen, in der man neben den Hauptaufträgen auch eine Nebenquest erledigen kann. Um an die verschiedenen Orte zu gelangen benutzt man ein Auto, mit dem es sich auch lohnt stehen zu bleiben um die Aussicht zu genießen. Ein neues Feature ist das Schlösser knacken, das allerdings eher nervig ist, anstatt sinnvoll, da dies keine Herausforderung ist und nur die Spielzeit verlängern soll, die bei ca. 8Std. liegt. Wer dann fertig mit der Story ist, hat noch die Möglichkeit den Multiplayer zu spielen, der verschiedene Modi bereithält und auch spaßig ist
Auch in Sachen Atmosphäre glänzt The Lost Legacy mit einer wunderschönen Grafik und klassen Soundtrack, auch wenn einem das klassische Uncharted Theme fehlt. Technisch hatte ich bei Release nur einen nennenswerten Bug erlebt, bei dem ein Charakter unsichtbar war, was aber nur der einzige war.
Um zurück zu meiner Anfangsfrage zu kommen: Ja, ein Uncharted-Spiel funktioniert sehr gut ohne Nathan Drake. Chloe hat nämlich genauso wie Nathan humorvolle Sprüche drauf und ist mindestens auch so sympatisch wie er und entführt alle Spieler in ein spannendes Abenteuer. Deshalb kann ich dieses Spiel jeden Uncharted- und PS4 Spielern empfehlen.
Getestet auf: PlayStation 4