Lange mussten Fans auf die Fortsetzung der beliebten Syberia Reihe warten. Nun hat das Warten endlich ein Ende und Fans von Kate Walker dürfen sich erneut auf in eine Abenteuerreise wagen. Der letzte Vorgänger erschien vor 13 Jahren und wusste durchaus zu überzeugen. Ob ein neues Syberia aber auch im Jahre 2017 noch funktionieren kann, verrate ich euch in den kommenden Zeilen.
Hintergrund
Syberia erzählt die Geschichte von Kate Walker, einer Rechtsanwältin aus New York. Diese begibt sich in den beiden Vorgängern auf eine weite Reise und begegnet dabei in unterschiedlichen Ländern fremde Völker und Religionen.
Die Hauptgeschichte ist grundsätzlich sehr fiktional geschrieben, es gibt aber durchaus auch Parallelen zur realen Welt. Auch gesellschaftskritische Themen wie Rassismus baut der Autor Benoit Sokal geschickt mit in die Geschichte ein.
Kampagne
Der Beginn des Spiels schließt direkt an das Ende von Syberia 2 an. Kate Walker wird von dem Volk der Youkol aus einem eisigen Schneesturm gerettet. Einige Monate später wacht sie in einem Behandlungszimmer in einer Klinik wieder auf und ihr wird schnell klar, dass die behandelnden Ärzte nicht nur Interesse an ihrer Gesundheit haben. So plant Kate schnell ihre Flucht. Um sich für die erhaltene Hilfe zu revanchieren, will sie dem festgehaltenen Nomadenvolk Youkol bei deren Weiterreise helfen. Die Youkol sind auf dem Weg in die Provinz Yakhasten, einer heiligen Quelle. Dort paaren sich alle paar Jahrzehnte die Strauße, die den Youkol als Fortbewegungsmittel und Wohnraum dienen und die von ihnen verehrt werden.
Kate und die Youkol werden in der Stadt Valsembor festgehalten und es liegt an Kate einen Weg zu finden verschiedene Hindernisse zu beseitigen sowie den Feinden zu entkommen.
So beginnt eine lange Reise, die uns mit vielen Rätseln, einigen gut geschriebenen Charakteren und einer ordentlichen Story durchaus überzeugen kann. Untermalt wird die Geschichte vom wunderschönen Soundtrack des Komponisten Inon Zur, der schon für die Musik von Spielen wie Fallout 4, Dragon Age und Prince of Persia verantwortlich war.
Gameplay
Syberia 3 ist ein 3D Point and Click Adventure, es fühlt sich dabei steht’s sehr klassisch an. Wir erledigen hauptsächlich Puzzle bzw. Logik-Rätsel, die durchaus Spaß machen können und gerade Fans des Genres und der Vorgänger sehr ansprechen sollte.
Schade ist dagegen, das man dem Spieler beispielsweise nicht etwas mehr wichtige Entscheidungsmöglichkeiten gewährt, denn so erleben wir ein durchgehend lineares Spiel, was gleichzeitig auch sehr voraussehbar wird. Es gibt zwar ein Dialogsystem, welches aber meiner Meinung nach zu inkonsequent genutzt wird.
Umfang
Syberia 3 unterhält euch für 12-15 Stunden. Leider bietet es durch seine lineare Story auch kaum einen Wiederspielwert. Dieser entsteht nur für das Sammeln der Trophäen und Erfolge. Teilweise zieht sich das Spiel ziemlich, da es nicht besonders viele Locations gibt und ihr euch relativ lange in jeder aufhaltet.
Technik
Man kann es nicht leugnen: Technisch ist Syberia 3 leider ein absoluter Reinfall und raubt dem Spiel eine Menge Potential. Es leidet unter sovielen technischen Mankos, dass ich kaum weiß wo ich anfangen soll. Aktuell kann ich das Spiel bei 70-80% Storyfortschritt Dank eines Bugs nicht zu Ende spielen und musste mir dieses auf YouTube anschauen. Die Kamera ist leider ein Graus, sodass ihr auch gerne mal gegen unsichtbare Wände lauft. Beinahe jedes Mal dürft ihr die Treppen mehrmals hinauf bzw. hinunter laufen, da die Steuerung auch hakelig ist.
Die allgemeine Grafikqualität bietet leider nur wenige Momente, in denen man mal die Natur und Atmosphäre genießen kann. Auch zur Framerate kann ich wenig Positives sagen, sogar auf einer PS4 Pro ruckelt das Spiel stellenweise stark. Am schlimmsten finde ich aber die lustlose deutsche Synchronisierung und vor allem die technischen Fehler, die für komplette Soundaussetzer am Ende der Dialoge sorgen. Ladezeiten kommen auch sehr häufig vor und dauern jeweils ca. 20 Sekunden.
Getestet auf einer PlayStation 4 Pro (Review Code)